27. November 2012

Street Art in Reykjavík

An Hauswänden, in Hinterhöfen, in kleinen Gassen und auf Autos: Reykjavík ist bunt bemalt. Als ich zum ersten Mal durch die Straßen Reykjavíks lief, fiel es mir gleich auf. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man immer irgendwo Street Art an den Wänden. Ob man diese schöne findet oder nicht ist wohl Geschmackssache, aber dennoch lässt sich nicht leugnen, dass sie Reykjavíks Stadtbild farbenfroher und außergewöhnlicher machen.
Und trotz, dass ich nun schon seit einiger Zeit hier lebe und Reykjavík ja nun wirklich nicht gerade die größte Stadt ist, entdecke ich immer wieder Neues! Man glaubt eine Straße schon zu kennen, doch eines Tages blickt man dann im Vorbeigehen mal in den Garten des Hauses, nur um ein weiteres kleines Kunstwerk zu entdecken. So schnell wird es hier eben nicht langweilig :)


Da es hier von Tag zu Tag immer dunkler wird, werde ich zudem ab jetzt unter jedem Post die Sonnenunter- und aufgangszeit in Reykjavík aufführen und zum Vergleich auch die in Berlin. So sieht man erst einmal, was für einen großen Unterschied das macht!

Reykjavík
Sunrise: 10:36, Sunset: 15:55, Length of day: 5h 19m 23s
Berlin
Sunrise: 07:49, Sunset: 15:59, Length of day: 8h 10m 00s
» Weiterlesen

24. November 2012

Herbst in Island


Einige Eindrücke vom herbstlichen Island. Ich liebe den Herbst und hier in Island ist er besonders schön. Die Landschaft wirkt zu dieser Jahreszeit nochmal ganz anders, da alles in Gold, Rostrot und Orange erstrahlt.
» Weiterlesen

21. November 2012

Iceland Airwaves Festival 2012

Es ist Ende Oktober, die Luft ist kühl und ein starker Wind weht durch die Stadt. Die Hochsaison des Tourismus' ist in Reykjavík eigentlich schon vorbei, dennoch werden die Straßen von mehr Menschen bevölkert als sonst. In den Souvenirgeschäften herrscht Gedränge, die Restaurants sind gut gefüllt und aus den meisten Bars ertönt Musik. Es ist die Zeit des Iceland Airwaves Music Festivals!


Seit 1999 das erste Iceland Airwaves stattfand, hat das Festival deutlich an Bekanntheit zugenommen. Künstler wie die Flaming Lips, Florence and the Machine, The Shins, Bloc Party und Fatboy Slim waren schon dabei - ganz zu schweigen von isländischen Musikern wie Björk, Sigur Rós, FM Belfast und Of Monsters and Men.


Mich hat das Iceland Airwaves wirklich begeistert. Da ich in Reykjavík wohne, fiel zum Glück auch das nervige zelten weg, was ein Festival sonst meistens mit sich bringt (ganz zu schweigen davon, dass es dafür wohl etwas zu kalt gewesen wäre...). Unzählige Bands und Musiker haben in der Zeit vom 31. Oktober bis zum 4. November an verschiedenen Orten in Reykjavík gespielt - egal ob Bar, Hostel, Restaurant oder Konzerthalle. Die Stimmung bei den Konzerten war stets ausgelassen und voller Energie und vor allem habe ich so viele neue und gute Musik entdeckt, von der ich vorher nicht die leiseste Ahnung hatte! Ich habe neben bekannten isländischen Bands wie Sigur Rós und Of Monsters and Men viele andere isländische Musiker gesehen, von denen man in Deutschland gar nichts mitbekommen würde. Eine tolle Gelegenheit auf jeden Fall, um seinen Horizont zu erweitern und neue Musik zu entdecken.

 

Hier sind nur einige der Künstler (sowohl isländische, als auch aus anderen Ländern), deren Musik mir besonders gut gefallen hat und falls ihr sie noch nicht kennt, hört doch mal rein :)

Ásgeir Trausti (IS)
Dikta (IS)
Ewert and the Two Dragons (EE)
FM Belfast (IS)
Half Moon Run (CA)
Jamie N Commons (UK)
Me And My Drummer (DE)
Monotown (IS)
My Bubba & Mi (IS)
Pascal Pinon (IS)
Prinspóló (IS)
Samaris (IS)
Sóley (IS)
SYKUR (IS)
The Barr Brothers (CA)
» Weiterlesen

19. November 2012

Ich liebe Eulen. Ég elska uglur!

Sind sie nicht süß? Eigentlich habe ich ja mein eines Paar Lieblingsohrringe und das trage ich so gut wie jeden Tag. Doch zur Zeit mag ich auch diese süßen Eulenohrringe total gerne! Als ich sie vor einiger Zeit beim Einkaufen entdeckte, konnte ich einfach nicht an ihnen vorbeilaufen. Abgesehen davon, dass ich Eulen ohnehin liebe, finde ich diese Ohrringe einfach sehr schön, weil sie trotz allem nicht kitschig aussehen. Eher dezente Farbwahl und wunderschön bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Einfach toll eben! :)

 Earrings: Accessorize
» Weiterlesen

14. November 2012

Isländisches Wetter: Das ist kein Wind, das ist ein STURM!

Vor allem über eins habe ich mir viele Gedanken gemacht bevor ich nach Island gekommen bin: Das Wetter. Denn welche Klamotten soll man überhaupt einpacken wenn man keine Ahnung hat, wie das Wetter in Island eigentlich so ist?
Ein typisches Wetterphänomen ist sicherlich der Wind. Da Reykjavík direkt am Meer liegt, ist das zuerst einmal nicht so verwunderlich, allerdings muss ich doch sagen, dass der Wind hier öfters einem anderen Kaliber entspricht, als der Wind in Deutschland. Nicht, dass es ständig total windig wäre, aber die Tatsache, dass man zumindest so gut wie nie einen Regenschirm benutzen kann, wenn es regnet, spricht wohl für sich.


Doch was wohl viel auffälliger ist: Der Wind hier kann um einiges stärker sein, als in Deutschland. Das erste Mal, als ich nichtsahnend vor die Tür trat und mich auf den Weg zur Uni machte, hatte ich erst das Gefühl mich auf der Stelle zu bewegen. Das mag zunächst erst einmal wie eine maßlose Übertreibung klingen, aber tatsächlich ist der Wind hier häufig ziemlich stark und um einen zusätzlich noch zu ärgern wechselt er dabei ständig die Richtung. So fühlt man sich (im wörtlichen Sinne!) hin und her gerissen und rennt im einen Moment noch gegen eine Wand aus Wind an bevor man im nächsten Moment fast gegen die links gelegene Wand des Unigebäudes klatscht nur um kurz darauf gerade noch verhindern zu können in eine überdimensionale Pfütze (aber zum Thema Regen später mehr) gestoßen zu werden.


Windstärken, denen in Deutschland normalerweise eine Sturmwarnung vorausgeht, scheinen hier nichts Besonderes zu sein. Während einem in Deutschland empfohlen wird bei so einem Wetter nicht das Haus zu verlassen, scheint das die Menschen in Reykjavík herzlich wenig zu interessieren - von einer Sturmwarnung ganz zu schweigen. Eine Sturmwarnung habe ich hier bisher nur einmal erlebt und da war der Wind tatsächlich so stark, dass ich Angst hatte vor die Tür zu gehen. An dem Tag sind die Wellen bis über die Straße am Meer geschlagen, Leute wurden umgepustet und ich hatte Angst, dass der Baum vor meinem Fenster durchbricht.

Aber ganz ehrlich: So nervig der Wind hier manchmal auch sein kann, irgendwie gehört er eben auch dazu. Ich empfinde den Wind oft eher als erfrischend und bin gerne draußen und spüre, wie der Wind mit meinen Haaren spielt. Und wer kann sich noch über einen Sturm beschweren wenn dieser solche einzigartigen Wolkenformationen herbeizaubert?

» Weiterlesen

9. November 2012

Britischer Film: Broken (2012)

Reykjavík International Film Festival (RIFF) Review #4

Die Sommerferien haben gerade begonnen und die Tage der 11-jährigen Skunk sind unbeschwert und voller Hoffnungen. Ihr Leben spielt sich am Ende einer Sackgasse in einem britischen Vorort ab, wo sie mit ihrem alleinerziehenden Vater Archie, ihrem Bruder Jed und ihrem Au-pair-Mädchen Kasia wohnt. In unmittelbarer Nähe lebt zudem der verwitwete Familienvater Mr.Oswald mit seinen drei verzogenen Töchtern sowie ein älteres Ehepaar mit ihrem erwachsenen, aber geistig zurückgebliebenen Sohn Rick mit dem Skunk eine unausgesprochene Freundschaft verbindet. In Skunks Welt geht alles seinem gewohnten Lauf nach, bis es eines Tages zu einem brutalen Angriff in der Nachbarschaft kommt, der ungeahnte Folgen nach sich zieht. Skunks sicheres Zuhause verwandelt sich in eine trügerische Umgebung, in der schon bald Angst und Zweifel die Oberhand gewinnen und den Ausblick auf eine komplexe und zerbrochene Zukunft bereiten. Skunk steht plötzlich vor der Wahl, ob sie bleiben oder gehen möchte.

Broken 2012 film Eloise Laurence Tim Roth

Rufus Norris präsentiert mit Broken einen absolut erstaunlichen und bittersüßen Debütfilm, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Broken basiert auf dem gleichnamigen Roman von Daniel Clay und zeigt das Leben von drei unterschiedlichen Familien, die auf ihre ganz eigene Weise zerbrochen sind. Dabei findet Rufus Norris die perfekte Balance zwischen Komödie und Tragödie, denn er versteht es, den zerstörerischen und erschütternden Sequenzen fröhliche und ebenso witzige Momente entgegenzusetzen. Auch die Wechsel zwischen Freude und Trauer meistert Rufus Norris mit selten dagewesener Eleganz. Der gelungene Schnitt verfolgt oft zwei Erzählstränge zugleich, ohne dabei Verwirrung aufkommen zu lassen. Äußerst geschickt wirkt auch die Tatsache, dass Broken oft zuerst die Konsequenz von Handlungen zeigt und daraufhin sofort in einer Rückblende offenbart, wie es dazu gekommen ist.

Eine der großen Stärken von Broken ist zudem die realistische Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren. Die Familiendynamik, die unausgesprochenen Spannungen und die oftmals witzigen Dialoge vereinen sich zu einem authentischen Gesamtbild. Nicht zuletzt verdankt Rufus Norris' Film seine Authentizität der fantastischen Besetzung, in der es kein schwaches Glied gibt. Neben Tim Roth, Cillian Murphy und Robert Emms fällt vor allem die hervorragende Leistung des aufstrebenden Talents Eloise Laurence auf, die Skunks Charakter Leben einhaucht.
Mit Broken hat Rufus Norris einen gelungenen Debütfilm erschaffen, in dem es keinen einzigen verschwendeten Augenblick gibt. Die Ereignisse des Filmes enden schließlich in einer gewaltigen Klimax und vollenden diesen wundervollen Film über Liebe, Verlust, Familie, Jugend und Unabhängigkeit. 

Persönlicher Kommentar: Broken ist definitiv der beste Film, den ich dieses Jahr beim Reykjavík International Film Festival gesehen habe. Mich hat seit Langem kein Film mehr in jedem Aspekt so sehr überzeugt, wie Broken. Deshalb war es mir auch so wichtig, euch als vorerst letzten Film noch diesen vorzustellen. Fazit: Absolut sehenswert!


Broken
Vereinigtes Königreich 2012
Drama, 90 Min.
Regie: Rufus Norris
Drehbuch: Mark O'Rowe
Mit Eloise Laurence, Tim Roth, Rory Kinnear, Cillian Murphy, Robert Emms und Zana Marjanovic
» Weiterlesen